Die Musikklassen des Kathi durften in Sirnach die Generalprobe des Musicals „Hello Dolly“ besuchen. Drei Schülerinnen aus dem 3b interviewten anschliessend die Schauspielerin Judith Bach, welche die Hauptrolle im Stück spielt und bereiteten sich so auf ihr bevorstehendes Musical vor.
Ein Interview von Amélie, Chloé und Deria (3b)
Gibt es eine Szene oder ein Lied in „Hello Dolly“, welches für dich besonders emotional oder bedeutungsvoll ist?
Ja, dieses Lied, bei dem ich so wütend bin. Das ist natürlich das „Adieu“… Wenn ich das fünfmal singen darf, geht das richtig rein.
Was denkst du, ist die wichtigste Botschaft in „Hello Dolly“?
Die wichtigste Botschaft für mich ist, dass es ist nicht unbedingt das Ende ist, wenn man einen Menschen verliert. Es gibt noch Hoffnung.
Was gefällt dir an Dollys Persönlichkeit am meisten?
Sie ist so impulsiv und überraschend und man kann sie nicht durchschauen. Das gefällt mir sehr.
Hast du dich während der Arbeit an der Rolle von Dolly persönlich verändert oder etwas Neues über dich selbst entdeckt?
Ja, ich mache hier zum allerersten Mal ein Musical. Zum ersten Mal singe ich vor so vielen Leuten. Ich habe noch nie mit einem Orchester gesungen, deswegen war heute auch noch nicht alles perfekt. Auch speziell ist, dass ich mir gestern den rechten Zeh gebrochen habe und deswegen so komische Schuhe trage. Weiss nicht ob euch das aufgefallen ist (lacht). Die Schuhe habe ich heute um 16.30 Uhr gekauft! Die Sandalen sind die einzigen Schuhe, die mir im Moment passen.
Würdest du also sagen, dass dies die prägendste Rolle ist, die du je hattest?
Nein, das würde ich nicht sagen. Die meist prägendste Rolle ist die, die ich immer spiele. Seit zwanzig Jahren spiele ich die Claire. Das ist eine Figur, die hat immer einen rutschenden Rock und sie ist sehr burschikos und sie ist alles andere als elegant. Die prägt mich sehr, weil sie hat sehr grossen Mut, Fehler zu machen. Dolly ist nicht eine Frau, die Fehler macht. Sie ist souverän.
Wie bist du ursprünglich zum Schauspiel gekommen?
Ich wollte schon als Kind Schauspielerin werden. Ich habe früher viel Klavier gespielt und ich habe immer wieder Menschen auf meinem Lebensweg getroffen, die sagten, dass ich zur Scuola Dimitri, zum TheaterTotal oder zur Operette Sirnach soll. Es gab immer wieder Menschen, die mir auf diesem Weg geholfen haben.
Am Ende von „Hello Dolly“ sieht man Dolly in einer neuen Beziehung. Hat sie denn wirklich ihren Frieden gefunden oder wird sie für immer eine Frau bleiben, die nach mehr sucht?
Ich glaube, dass sie Horace extrem faszinierend findet und deshalb auch wirklich angekommen ist.
Wir vom Kathi werden im Sommer unser eigenes Musical präsentieren. Welchen Rat kannst du uns dafür geben?
Ich weiss! Paul Steinmann, mein Mann, schreibt euer Musical. Habt Spass und geniesst es, auf der Bühne zu sein. Für mich ist die Freude am Spiel wirklich das Wichtigste. Freunde am Spiel kommt bei mir, wenn ich die Sachen kann. Wenn ich den Text kann, wenn ich die Schritte kann, dann kommt irgendwann die Freude. aber man muss es erst lernen und das ist harte Arbeit. Ich wünsche euch aber, dass ihr einfach Spass habt. Das wird toll!

Schülerinnen mit Judith Bach und ihrem Mann, Paul Steinmann, der unser neues Kathi-Musical schreibt.