Der Stiftungsrat Schule St. Katharina geht in seiner Stellungnahme zum Artikel der Wiler Zeitung auf parteispezifische Bestrebungen und mögliche Konsequenzen für den Kathi-Vertrag ein.
Kathi-Vertrag steht auf der Kippe
(Text Wiler Zeitung vom 11.09.2024)
Der Artikel erwähnt das Podium vom Mittwoch, 4. September 2024. Die Stadtratskandidatin Cornelia Kunz, Mitglied der FDP, äusserte sich zugunsten einer Volksabstimmung. Wichtig zu wissen ist dabei, dass nur gegen einen zustimmenden Beschluss des Parlamentes ein Referendum und damit eine Abstimmung durch die Wilerinnen und Wiler möglich ist.
Die GRÜNEN Prowil, am Podium durch Stadtratskandidat Sebastian Koller vertreten, erneuern demgegenüber den vor 5 Jahren unterlegenen Rückweisungsantrag, angereichert mit neuen, zusätzlichen Forderungen.
Mit Annahme des Rückweisungsantrags würde sich der Vertragsabschluss um Jahre verzögern. Konkret müssten die Vertragsverhandlungen zwischen der Stadt Wil und der Stiftung Schule St. Katharina erneut frisch gestartet werden. Dies, obschon der vorliegende Vertrag die im Jahr 2019 geforderten Kriterien erfüllt. Für den Betrachter drängt sich die Vermutung auf, dass weder eine Lösung gefunden werden soll – noch das Stimmvolk über den Vertrag befinden darf.
Tatsache ist, dass Stadtrat und Stiftung mit dem vorliegenden Vertrag die Vorgaben aus dem Rückweisungsantrag der parlamentarischen Bildungskommission vom August 2019 erfüllen: Für das Kathi gelten die vereinbarten Rechte und Pflichten laut Schulvertrag, keine Sonderrechte. Ebenso wird die parlamentarische Forderung nach einem – wahlweise – geschlechtergetrennten öffentlichen Real- und Sekundarschulangebot für Mädchen und Knaben durch den vorliegenden Vertrag erfüllt. Auch dem im Rückweisungsantrag 2019 definierten Anliegen, dass zusätzlicher Schulraum für die Knabenschule von der Stadt zur Verfügung gestellt wird, kommt der Vertrag nach.
Fazit: Der neue Rückweisungsantrag der GRÜNEN Prowil gefährdet die Umsetzung eines umsichtig entwickelten Vertragswerks zwischen der Stadt Wil und der Stiftung Schule St. Katharina. Ebenfalls schliesst dieses Vorgehen die Möglichkeit, dass die Wilerinnen und Wiler selbst über den Vertrag abstimmen können, aus.
Seitens der Stiftung Schule St. Katharina bedauern wir diese Entwicklung und appellieren an die konstruktiven Kräfte / Stimmen des Stadtparlaments.
Armin Eugster, Präsident Stiftung Schule St. Katharina